Der ConsumentenBund e.V. begrüßt die Aktivitäten des DGB gegen den
Sozialabbau.
Bisher betrafen Kürzungen im Sozialbereich in erster Linie
einzelne Gruppen - eine Art Salamitaktik.
Mit den jetzigen "Spar"vorhaben bzw. -beschlüssen geht es gegen den
Kern der Arbeitnehmerschaft,
gegen Arbeiter, gegen Angestellte, gegen alle, die abhängig arbeiten.
Und für alle wird die Gefahr
viel größer, eines Tages zu einer "Randgruppe" -
sei es Arme, sei es Obdachlose, sei es chronisch
Kranke - zu gehören.
Denn durch die geplante Zerstörung des
Sozialstaates wird die Zahl derer, die
dazu gehören, immens anwachsen.
Nicht nur die Regierungsparteien planen und realisieren den Abbau
des Sozialstaates. Auch die SPD
wirkt - entgegen den Erwartungen und Hoffnungen vieler - daran mit.
Die SPD-regierten Länder haben im Bundesrat die Mehrheit, sie haben
die Möglichkeit, sich gegen
das "Sparpaket" zu stemmen, zu blockieren, was die Bundesregierung plant.
Nutzt die SPD diese Möglichkeit? Nein!
Die SPD-regierten Länder wollen das "Sparpaket" im Bundesrat nicht
konsequent ablehnen, sondern
sogar in Teilen mittragen.
Statt echte Alternativen zur Politik der Bundesregierung aufzuzeigen,
und davon gibt es genug, von
Steuererhöhungen für die Reichen bis hin zur Absage an den Umzug nach
Berlin und Absage an
Bundeswehreinsätze in aller Welt, machen sich die SPD-regierten Länder
zum Erfüllungsgehilfen
einer konservativen Politik.
Diese Politik wird Millionen und aber Millionen von Menschen in Not, Armut und Elend stürzen, sie wendet sich gegen die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung, die vom Verkauf ihrer Arbeitskraft leben muß.
Vielleicht hat der Kongreß die Chance, jetzt noch einmal der SPD einen
Schubs in Richtung Opposition zu geben, ihr klarzumachen, daß sie alsbald in der schon jetzt
deutlich werdenden Bedeutungslosigkeit verschwinden wird, wenn sie
diese Politik unterstützt.
Wir wünschen uns, daß der Kongreß die SPD auffordert, die Pläne der
Regierung mit der Bundes-
ratsmehrheit der SPD-regierten Länder zu blockieren.
Möglich wäre z.B. eine Resolution, die nachhaltig deutlich macht,
daß die SPD ansonsten mit Unterstützung und
Stimmen von Arbeitern und
Angestellten nicht mehr rechnen kann.
Und wer bewußt konservativ wählt, wählt ohnehin lieber das Original -
das haben die letzten Wahlen
mehr als deutlich gezeigt.
Widerstand gegen die geplante Zerschlagung des Sozialstaates
darf sich aber nicht nur auf die parla-
mentarische Ebene beschränken.
Das wichtigste ist die Schaffung und Verbreitung vieler Initiativen und
Gruppen überall, die sich für
die Teilhabe aller Menschen am Wohlstand engagieren.
Möglich sind Wohlstand und Glück für alle
angesichts der heutigen ungeheuren Produktitivät allemal.
Bei zukünftigen Kongressen dieser Art müssen viel stärker
Arbeitslosengruppen, Sozialhilfegrupppen
usw. teilnehmen und einbezogen werden, müssen Informationsstände
und eine Vielzahl von Arbeits-
gruppen die Foren ergänzen.
Aber der Kongreß bietet kurzfristig auch die Chance, auf die
parlamentarische Ebene einzuwirken.
Machen wir der SPD klar, z.B. durch eine entsprechende Resolution,
daß sie sich selbst abwickelt,
wenn sie es nicht schafft, sich über die SPD-regierten Länder
im Bundesrat den Regierungsplänen
konsequent entgegenzustellen!
(Hinweis: Der Text dieses Informationsblatt ist aus dem Jahr 1996)
Weiteres aus dem Themenbereich "Soziales":
Unser Schreiben gegen das sogenannte
"Sparpaket" an den Bundeskanzler (1999).
Protest
gegen das sogenannte "Sparpaket"!
Warum die Abschaffung
von Feiertagen die Arbeitslosigkeit erhöht.
Lohn- Gehalts- und Sozialkürzungen treffen
auch Sie.
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