Die U-Bahn am Wiener Platz in Köln-Mülheim ist eines der größten Bauprojekte
in Köln in den letzten Jahren.
Durch die U-Bahn haben sich die Bedingungen
für die Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel ebenso wie für
Fußgänger in vielfältiger Weise verschlechtert.
Vor dem Bau der U-Bahn lagen alle Haltestellen dicht zusammen auf einer Ebene; sie hatten nur kurze Entfernungen voneinander und waren nicht durch Straßen getrennt. Außerdem war eine gute Ausstattung mit Wetterschutz und Sitzgelegenheiten vorhanden.
Das waren die alten Strassenbahn- bzs. Stadtbahn-Haltestellen!
Links vom Aufnahmestandpunkt und mit wenigen Schritten zu erreichen waren die Haltestellen der Busse stadtauswärts, in Richtung Stammheim/Flittard und weiter nach Leverkusen; Rechts vom Betrachter lagen die Bushaltestellen Richtung Deutz/Kölner Innenstadt, | |||
Im Grunde genommen war alles vorhanden, was des Fahrgastes Herz begehrt;
nicht "durchgestylt" und vielleicht im Detail noch zu perfektionieren, aber
es waren da, und zwar direkt an den Haltestellen: vom Kiosk mit Zeitungen
über die Imbißbude und Bäckerei
bis zum Obstverkaufsstand, dem Blumenstand und dem Fahrgastcenter"
Durch den Bau der U-Bahn haben sind für viele Fahrgäste die Bedingungen
drastisch schlechter geworden:
Wege zwischen Haltestellen und Umsteigezeiten wurden viel länger, Linien
wurden eingestellt, Anschlüsse stimmen nicht mehr, zusätzliche
Umsteigezwänge wurden geschaffen, die Toiletten sind ebenso verschwunden wir
brauchbarer Wind- und Wetterschutz.
Für ein solch unsinniges Vorhaben wurde, auch noch unter dem Etikett
"Förderung des öffentlichen Nahverkehrs", fast eine halbe Milliarde Mark
ausgegeben.
Alternativen wären möglich gewesen: Statt eines
"Kreuzungsbahnhofes" (wo die Bahnen in unterschiedlichen Ebenen fahren) hättte
man einen "Verflechtungsbahnhof" bauen können (bei dem die Bahnen auf einer Ebene
fahren).
Für Kölner und Köln-Besucher, die sich sowas mal ansehen wollen:
Ein ganz schlimmes Beispiel für einen Kreuzungsbahnhof ist die U-Bahn-Station am
Friesenplatz.
Und ein Beispiel für einen Verflechtungsbahnhof ist die U-Bahn am Ebertplatz.
Am Wiener Platz in Köln-Mülheim jedenfalls profitiert vor allem
der Autoverkehr durch die Verbannung von Fahrgästen und Bahnen in den
Untergrund.
Das folgende Bild zeigt die Verkehrsführung der Bahnen vor der
Fertigstellung derU-Bahn.
Heute sind die bisher den Autoverkehr kreuzenden Bahnen verschwunden, die Kapazität des Straßennetzes ist deutlich gewachsen - während sich für die Fahrgäste vieles verschlechtert hat.
Nach dem Bau der U-Bahn ist heute alles auseinandergerissen: Die Bahnen liegen auf zwei verschiedenen Ebenen, Bus- und Bahnhaltestellen sind weit voneinander entfernt, ein Teil der Bushaltestellen liegt sogar auf der anderen Seite der Frankfurter Strasse bzw. des Pfälzischen Ringes.
Heute: Treppen, Rampen, Aufzüge, lange Wege... alles das war vorher garnicht nötig! | |||
Mit der Verbannung der Bahn in den Untergrund ist eine wesentliche
Voraussetzung
gegeben für das weitere Anwachsen des Straßenverkehrs
in Köln.
Denn jetzt ist "der Weg frei" für den Ausbau der Gürtelstrecke
auf der linksrheinischen Seite - und damit für eine
weitere Verschlechterung
der Lebensqualität und in Köln und eine weitere Zerstörung der Umwelt.
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