Gut und umweltfreundlich Waschen!
Waren wir vor 40 Jahren ein Volk von Schmutzfinken?
Wenn man das damalige Waschverhalten mit dem heutigen
vergleicht, könnte man auf diese Behauptung kommen.
Natürlich haben unsere Eltern auch sehr auf saubere Kleidung
geachtet. Aber - sie haben es nicht übertrieben!
Denn heute wird sehr viel mehr gewaschen als früher, sicher
auch, weil es mit der Waschmaschine, "so wunderbar einfach"
geht.
Was dabei übersehen wird: Früher gab es einmal im Monat
den großen Waschtag. Das war es dann aber auch. Heute läuft
die Waschmaschine, mit der es "so einfach" geht, in vielen
Haushalten praktisch jeden Tag. Damit ist das Waschen aber
"unterm Strich" weit mehr Arbeit geworden als früher mit dem
großen Waschtag.
Eine große Rolle spielt dabei sicher der Einfluß der Werbung.
Ehre und Sauberkeit werden dort oft gleichgesetzt - eine sehr
fragwürdige Verknüpfung!
Weniger werbewirksam als die saubere Wäsche ist das Endprodukt
Abwasser.
"Frischer" Duft und "strahlendes" Weiß
werden erzeugt durch eine Vielzahl von synthetischen Inhaltsstoffen.
Beim Waschen werden diese Substanzen nicht "verbraucht"
und verschwinden, sondern gelangen teilweise verändert,
teilweise ungenutzt in das Abwasser und "waschen" und "duften" dort weiter.
Viele Kläranlagen können die Inhaltsstoffe von Waschmitteln
nicht oder nur teilweise abbauen, so daß die Waschsubstanzen
in den Wasserkreislauf und damit oft auch wieder in Trinkwasser
gelangen können.
Ein völlig umweltfreundliches Waschmittel gibt es bisher
nicht. Auch diejenigen, wo Bio oder öko draufsteht, belasten
das Abwasser, wenn auch oft nicht in dem Maße wie die
"normalen" Waschmittel.
Also jetzt doch Schmutzfink werden? Das andere Extrem ist
auch keine sinnvolle Lösung.
Hier einige einfache Tips, die
umweltverträglichere Sauberkeit in die Wäsche bringen:
- Waschen Sie WENIGER! Es ist kein Luxus, sondern Verschwendung
und überflüssige Umweltbelastung, alle Kleidungsstücke
nach einmaligen Tragen in den Wäschekorb zu
geben.
- Denken Sie auch daran, die Kleidung entsprechend der Tätigkeit
zu wählen; die Unterscheidung von "Alltagskleidung" und
"Sonntagskleidung" ist durchaus sinnvoll, das gilt auch und
besonders für Kinderkleidung. Wenn Sie das "Richtige" anhaben,
müssen Sie nicht so häufig waschen.
- Helle sowie einfarbige Kleidungsstücke und Synthetiks sind
schmutzempfindlicher als bunte, karierte oder dunkel gefärbte
Sachen und Naturmaterialien.
- Naturmaterialien können Sie lüften, statt (zu) oft zu waschen,
die Kleidungsstücke halten dann auch länger.
- Wegen eines einzelnen Flecks muß kein Kleidungsstück in
die Waschmaschine, Sie können den Fleck separat behandeln.
- Füllen Sie die Wäschetrommel gut, die sogenannten
"Sparprogrammme" erfordern häufig fast die gleichen Mengen an
Wasser, Energie und Waschpulver wie das Normalprogramm.
- Waschen mit 60 Grad reicht in der Regel; die Wäsche wird
damit normalerweise genauso sauber wie mit 95 Grad, aber es
wird viel weniger Energie verbraucht. Schließlich wirkt ja
auch noch das Waschpulver.
- Der Vorwaschgang ist nur bei stark verschmutzter Wäsche
sinnvoll. Bei normal verschmutzter Wäsche ist auch kein
Vollwaschmittel nötig. Das darin enthaltene Bleichmittel wird erst
bei 80 Grad aktiv. Feinwaschmittel enthalten weniger schädliche
Inhaltsstoffe als Vollwaschmittel und reichen für normal
verschmutzte Wäsche vollkommen aus.
- Tun Sie das Waschmittel direkt in die Trommel, z.B. in
einem locker gefalteten Geschirrtuch oder in einem leichten
Stoffsäckchen (gibt es auch zu kaufen); Sie können dann die
Waschmittelmenge um etwa 20% reduzieren.
- Verwenden Sie "Baukastensysteme"; bei diesen Waschmitteln
sind die Inhaltsstoffe, je nach Fabrikat, getrennt. Das hat den
Vorteil, daß Sie die Zutaten je nach Verschmutzungsgrad, Art
der Wäsche, Programmwahl und Wasserhärte entsprechend
getrennt dosieren können. Bei hoher Wasserhärte wird also nur
z.B. der Enthärter höher dosiert. Probieren Sie so ein
"Baukastensystem" einmal aus, es ist nicht schwer und Sie tragen mit
dazu bei, daß nicht soviele Waschmittelsubstanzen ungenutzt
ins Abwasser gelangen.
- Waschen Sie nicht montags. Da waschen sehr viele, daher
sind Stromverbrauch und die Klärwerksbelastung an diesem
Tag am höchsten.
- Lassen Sie sich nicht von der Werbung beeindrucken. Interessieren
Sie sich lieber für die Inhaltsstoffe und deren Wirkung
auf die Umwelt und Ihre Gesundheit.
- Nehmen Sie nur Mittel, die notwendig sind. Weichspüler
z.B. ist nicht notwendig. Harte und kratzende Wäsche gibt es
vor allem in der Waschmittelwerbung! Wenn Sie keinen
Weichspüler verwenden, sparen Sie eine Menge Geld, und der
Umwelt bleibt eine Menge Chemie und Müll (Behälter) erspart!
Das sparsame Waschen hat nicht nur Vorteile für die Umwelt,
sondern auch für Ihren Geldbeutel:
Sie sparen viel Strom, Waschmittel und Wasser, die Waschmaschine
hält länger und Ihre Kleidung auch!
Weitere Informationen und Anregungen zum Umweltschutz und zum bewußten
Umgang mit Energie finden Sie ausgehend von der Homepage
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